Internet-Tagebuch Chrüterhäx und Morpheo

Foto: Chrüterhäx, 02/2014
Frühlingserwachen bei uns

Was wäre eigentlich, wenn die Welt ganz plötzlich nicht mehr wie gewohnt funktionieren würde? Wenn "uf ei Chlapf" kein Licht auf Knopfdruck mehr, kein fliessendes Wasser aus dem heimischen Wasserhahn oder für die Klospülung, kein Treibstoff für Fahrzeuge mehr, keine Computer mehr, folglich auch kein Internet mehr, keine Ressourcen zum automatischen Beheizen unseres Zuhause mehr, kein prallgefüllter Supermarkt mehr zur Verfügung stehen würde?

Wie würden wir uns zurecht finden? Sicher ist, allen Mühen zum Trotz würde ein grosser Teil von uns einen Weg zum Überleben finden und dabei entdecken, dass beim Beschaffen des täglich benötigten Feuerholzes, beim Erlegen von Wildtieren, beim Ernten von Gräsern, Beeren, Nüssen und vielem mehr aus Feld und Wald nebst dem Kultivieren von eigenem Gemüse für's kommende Jahr keine Zeit mehr für all die Dinge haben würden, die uns heute so wichtig sind, dass sie den grössten Teil unseres Lebens bestimmen. Indem wir wieder mehr auf den natürlichen Kreislauf in Mutter Natur achten und mit Dankbarkeit für alles, was wir mit eigenen Händen beschaffen und verarbeiten dürfen eine neue, andere Lebenszufriedenheit finden.

Ganz klar lässt sich diese Situation nicht so ohne Weiteres als erstrebenswerte Idylle beschreiben, Neid und Hass würden wie heute die Kriegslust unter uns schüren, wer einigermassen erfolgreich sein neues Leben einrichten könnte, müsste einen Grossteil seiner Energie zum Abwehren von Missgünstigen, welche sich an seinem Erreichten bereichern möchten, aufwenden. Der Verlust der heutigen Zivilisation würde auch bedeuten, dass kranke Menschen nicht mehr wie gewohnt mit Medikamenten, Apparaten etc. versorgt werden könnten, sondern dass auch hier wieder neue Wege gesucht werden müssten.

 

Freuen wir uns über den Luxus unserer Zeit, welche uns so bequem unsere Grundbedürfnisse befriedigen lässt und halten wir trotzdem in all dem täglichen Lärm, Stress und Vorwärtsstreben inne, um uns all unserer Schätze bewusst zu werden und Erfolg nicht mit Einkommen gleichsetzen, sondern erkennen, dass das ganze Prestige, welches wir erreichen können, nur dort authentisch sein kann, wo wir uns selber, unsere Talente und Begabungen, unsere Werte und Überzeugungen einbringen. 

Lasst uns erkennen, dass unser Bauchgefühl uns untrüglich den für uns stimmenden Weg anzeigt - es muss für Dich absolut nicht derselbe wie für mich sein, wir dürfen uns auch ruhig einmal von der Masse abheben, Indivudalität leben und trotzdem bodenständig bleiben. Durch den Einsatz von einer Prise Bauchgefühl mehr als gewohnt zulasten etwas weniger Verstand und Analytik bringen wir eine Portion Herzenswärme mehr in unsere Welt, auf dass sie für alle Lebewesen wieder ein wenig freundlicher und liebenswürdiger werden möge. Auf dass nicht länger hauptsächlich Machtgelüste und Herrscherallüren unser Geschehen bestimmen mögen, sondern vielmehr Dankbarkeit, Achtsamkeit und gegenseitiger Respekt. Ich wünsche Euch einen wunderbar friedlichen und erholsamen Sonntag! Öii Chrüterhäx